ADMIRAL  GRAFF  SPEE
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Panzerschiff 

ADMIRAL  GRAF  SPEE

Admiral Graf Spee
Graf Spee Heck
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Entfernungsmesser Graf Spee 2004
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Panzerschiffe
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Graf Spee sinkt 1
Spee 02

Technische Daten

 

Panzerschiff „ C “

 

 

Kiellegung

01. Oktober 1932                                                                                 ( Bau - Nr. 124 )

Stapellauf

30. Juni 1934

Indienststellung

06. Januar 1936

Bauwerft

Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven

Länge

188 m

Breite

21,7 m

Tiefgang

7,0 m

Tonnage

12.100 / 16.000 ts

Leistung

54.000 PS

Geschwindigkeit

28 kn

Fahrbereich

9.100 sm

Bewaffnung

6 x 26 cm Geschütze in zwei Geschütztürmen

8 x 15,0 cm Geschütze in acht Geschütztürmen

6 x 10,5 cm Flak

8 x 3,7 cm Flak

28 x 2,0 cm Flak

8 x 53,3 cm Torpedorohre

2 Arado AR 196 Bordflugzeuge

Besatzung

1150 Mann

Kommandanten

01.1936 - 10.1937 Kpt.z.S. Conrad Patzig

10.1937 - 10.1938 Kpt.z.S. Walter Warzecha

11.1938 - 12.1939 Kpt.z.S. Hans Langsdorff

Verbleib

17. Dezember 1939 Selbstversenkung am Rio de la Plata ( Montevideo / Uruguay )

Kriegseinsätze & Verbleib

Haupteinsätze :

September 1939

Am 31. August 1939 lief das Panzerschiff  ADMIRAL  GRAF  SPEE  aus Wilhelmshaven mit dem Ziel Südatlantik aus.

Die  GRAF  SPEE  führte bis Ende September 1939 noch keinen Kreuzerkrieg, vielmehr hielt sich das Panzerschiff vom 11.09. bis 25.09.1939 in einem abgelegenen Seegebiet des Südatlantiks, rund 900 sm ostwärts Bahia, auf.

September 1939

Ab 29. September 1939 erhielt  ADMIRAL  GRAF  SPEE  von der Seekriegsleitung die Erlaubnis zur Führung des Handelskrieges. Als erstes Schiff wurde vor Pernambuco am 30.09.1939 der britische Dampfer  CLEMENT ( 5.051 BRT ) angehalten und versenkt.

Oktober 1939

Auf der Dampferroute Kapstadt - Freetown wurde aufgebracht :

Am 05.10.1939 der britische Dampfer  NEWTON  BEACH  ( 4.651 BRT ), am 07.10.1939 der britische Dampfer  ASHLEA  ( 4.222 BRT ), am 10.10.1939 der britische Dampfer  HUNTSMAN  ( 8.196 BRT ), und am 22.10.1939 das britische Motorschiff  TREVANION  ( 5.299 BRT ).

NEWTON  BEACH  und  HUNTSMAN  wurden zunächst von einem Prisenkommando besetzt und erst am 08.10. bzw. 17.10.1939 versenkt.

November 1939

ADMIRAL  GRAF  SPEE  hielt sich vom 04.11. bis 19.11.1939 im Indische Ozean auf und versenkte am 15.11.1939 das britische Motorschiff  AFRICA  SHELL  von 706 BRT.

Dezember 1939

Wieder im alten Operationsgebiet konnte das Panzerschiff noch folgende Erfolge verbuchen :

Am 01.12.1939 den britischen Dampfer  DORIC  STAR  ( 10.086 BRT ), und am 03.12.1939 das britische Kühlschiff  TAIROA  ( 7.983 BRT ).

Bei 25,50 S, 24,50 W fand am 06.12.1939 das letzte Treffen der  ADMIRAL  GRAF SPEE  mit seinem Troßschiff  ALTMARK  ( Kapitän Dau ) statt.

Insgesamt hatte die  ADMIRAL  GRAF  SPEE  neunmal ihren Betriebsstoff aus Vorräten des Flottentroßschiffes ergänzt ( erstmals am 01.09.1939 ). Um seine Absicht, in die Heimat zurückzukehren, zu tarnen, unternahm Kpt.z.S. Langsdroff einen Vorstoß nach Südwesten zum La Plata. Es sollte so eine Verlegung ums Kap Horn in den Pazifik vorgetäuscht werden. Am 07.12.1939 wurde der britische Dampfer  STREONSHALH  ( 3.895 BRT ) angehalten und versenkt.

13. Dezember 1939

ADMIRAL  GRAF  SPEE  wurde von dem schweren britischem Kreuzer  EXETER, dem leichten britischen  Kreuzer  AJAX  und dem leichten neuseeländischen Kreuzer  ACHILLES  gestellt. In dem sich entwickelnden Gefecht wurde die  EXETER  schwer beschädigt, aber auch  ACHILLES, AJAX und die  ADMIRAL  GRAF  SPEE erhielten Treffer. Das Panzerschiff lief Montevideo zur Reparatur an, jedoch war eine Instandsetzung in der gestellten Frist nicht möglich.

17. Dezember 1939

Auslaufen aus Montevideo um 18.15 Uhr. Der Kommandant versenkte das Schiff in der La Plata - Mündung am 17.12.1939, 19.52 Uhr.

Insgesamt hatte das Panzerschiff 9 Handelsschiffe mit zusammen 50.089 BRT versenkt.

Admiral Graf Spee 01

Die Fahrt der Admiral Graf Spee

13.12.1939 Die Schlacht vor dem Rio de la Plata

 

17.12.1939 Die Selbstversenkung der Admiral Graf Spee

 

von Michael Ernst

 

In den Jahren 1929 - 1932 wurden drei Panzerschiffneubauten aufgelegt :

 1929 das Panzerschiff „ A “ die  DEUTSCHLAND  ( später umbenennung in  LÜTZOW , da kein Schiff mit dem Namen Deutschland untergehen sollte ),

1931 das Panzerschiff „ B “ die  ADMIRAL  SCHEER 

und 1932 das Panzerschiff „ C “ die  ADMIRAL  GRAF  SPEE.

Die  DEUTSCHLAND  war der Ersatz für das alte Linienschiff  PREUßEN  , die  ADMIRAL  SCHEER für das alte Linienschiff  LOTHRINGEN  und die  ADMIRAL  GRAF  SPEE als Ersatz für das alte Linienschiff  BRAUNSCHWEIG.

Aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 war die deutsche Marine nur im Besitz von acht alten Linienschiffen, die erst nach 20 Dienstjahren von Neubauten ersetzt werden durften. Diese Ersatz - neubauten durften jedoch eine Tonnage von maximal 10.000 t nicht überschreiten.

Kurz nach dem I. Weltkrieg begann man mit den ersten Entwurfsarbeiten, die jedoch nicht befriedigend ausfielen. Wegen der geringen Größe mußte entweder an der Panzerung, der Bewaffnung oder dem Antrieb gespart werden, so ausgestattet waren die Schiffe jedem Gegner unterlegen.

Mitte der zwanziger Jahre waren die ersten Großdieselmotoren für diese Panzerschiffe vorgesehen worden, die eine bedeutende Erhöhung der Fahrstrecke erlaubten.

Daraufhin entschied man sich für einen schnellen und stark bewaffneten Schiffstyp, der allen stärker bewaffneten Schiffen in der Geschwindigkeit, und allen schnelleren Schiffen artilleristisch überlegen war.

Daraufhin erfolgte 1929 die Kiellegung des Panzerschiffes „ A “ DEUTSCHLAND ( spätere  LÜTZOW ), bei den Deutschen Werke in Kiel, 1931 die Kiellegung des Panzerschiffes „ B “  ADMIRAL  SCHEER      in der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven  und am  01.10.1932 auch bei der Kriegsmarinewerft  Wilhelmshaven das Panzerschiff „ C “  die   ADMIRAL  GRAF  SPEE.

Alle drei Schiffsneubauten wurden in der Hauptbewaffnung mit sechs 28 cm Geschützen in je zwei Drillingstürmen gebaut.

Die Geschwindigkeit der drei Panzerschiffe belief sich auf über 28 kn, somit waren weltweit nur drei Schlachtkreuzer schneller als die  DEUTSCHLANDADMIRAL  SCHEER und  ADMIRAL  GRAF  SPEE. Diese Schlachtkreuzer waren die  HOOD  mit 31 kn und 38,1 cm Geschützen, die  RENOWN  und die  REPULSE mit je 30 kn und ebenfalls 38,1 cm Geschützen. Die vier japanischen Schlachtkreuzer der Kongo - Klasse wurden als Gegner nicht in Betracht gezogen.

Im Ausland wurden die drei Panzerschiffe zum Anfang des Krieges spöttisch „ Pocketbattleship “             ( Westentaschenschlachtschiff ) genannt.

 

Noch vor Kriegsausbruch, am 21. August 1939 lief die GRAF  SPEE  von Wilhelmshaven in den Süd - atlantik aus. Dort angekommen ging  GRAF  SPEE  auf Warteposition und am 26. September 1939 erfolgte die Freigabe zum Handelskrieg.

Vom 30. September bis zum 07. Dezember 1939 versenkte die  GRAF  SPEE  acht Schiffe mit einer gesamt Tonnage von 50.171 BRT. Da einige Handelsschiffe vor ihrer versenkung noch einen Funkspruch absetzen konnten, war die britische Admiralität über die Anwesenheit eines Handelsstörers im Südatlantik informiert. Um den Handelsstörer zu suchen entsante die britische Admiralität vier Schlachtschiffe, fünf Flugzeugträger, zehn schwere und fünf leichte Kreuzer aus. Da die GRAF  SPEE nach jeder Versenkung ihr Operationsgebiet sofort verlies, entkam sie jedes Mal ihren Verfolgern.

Die britische  Force „ G “, ( unter dem Kommando von Kommodore Harwood ), die vor der süd - amerikanischen Küste Operierte, bestand aus dem Schweren britischen Kreuzer  EXETER , dem Leichten Kreuzer AJAX  und dem neuseeländischen Leiten Kreuzer  ACHILLES . Der auch zur Kampfgruppe gehörende Schwere Kreuzer  CUMBERLAND  befand sich zu Reparaturarbeiten auf den Falklandinseln.

Als die  GRAF  SPEE  am 07. Dezember 1939 das Handelsschiff  STEONSHALTH  versenkt hatte, erwartete Kommodore Harwood daß das deutsche Panzerschiff ( bis dahin war den Briten nicht bekannt um welches Panzerschiff es sich handelte ), zurück in die Heimat oder in einen noch nicht aufgesuchtes Operationsgebiet lief.

Es war um 6.08 Uhr am Morgen des 13. Dezember 1939 als die  AJAX  am Horizont eine Rauchwolke sichtete. Kommodore Harwood entsante die EXETER  zur Aufklärung der Rauchwolke, wenig später Funkte die  EXETER  „ I think is it a Pocketbattleship “.

Mit ca. 28 kn lief die  EXETER  dem Gegner entgegen. Um das Feindliche Panzerschiff zur Feuerverteilung zu zwingen liefen die beiden Leichten Kreuzer  AJAX  und  ACHILLES  weiter auf Nordkurs um dann von Osten her anzugreifen.

Um 6.17 Uhr erwiderte die EXETER  mit ihren sechs 20,3 cm Geschützen das Feuer der  GRAF  SPEE  , ca. vier Minuten später auch die beiden Leichten Kreuzer  AJAX  und  ACHILLES  mit ihren 15,3 cm Geschützen.

Kapitän Langsdorff änderte den Kurs nach Westen, um nicht in die Falle des Gegners zu gehen, inzwischen hatte die  EXETER  mehrere Schwere Treffer erhalten, daß nur noch der achterne Ge - schützturm einsatzfähig war. Bevor der Kommandant der  EXETER  ( Captain Bell )nach Süden abdrehte, feuerte er aus ca. 7000 m noch eine Torpedosalve gegen die  GRAF  SPEE  , die jedoch keine Wirkung erzielte. Die Absicht von Kapitän Langsdorff, die  EXETER zu verfolgen und zu vernichten wurde von den beiden Leichten Kreuzern  AJAX und ACHILLES  zunichte gemacht, obwohl sie mit ihren 15,3 cm Geschützen der Panzerung der  GRAF  SPEE  nicht viel anhaben konnten, griffen Sie immer wieder an, um die  GRAF  SPEE an der Verfolgung und Versenkung der  EXETER  zu hindern, was ihnen auch gelang. Auch die  GRAF  SPEE erhielt einige Treffer, wobei Sie aber kampffähig blieb. Gegen 7.40 Uhr war Kommodore Harwood gezwungen die Verfolgung der  GRAF  SPEE abzubrechen und ihr außerhalb der Reichweite ihrer Geschütze zu folgen.

Als die Schlacht am La Plata zu Ende war, war die  EXETER  nur noch ein Wrack. Trotz schwerer Schlagseite erreichte Sie aber den Stützpunkt auf den Falklandinseln noch. Die Leichten Kreuzer  AJAX  und  ACHILLES  waren nicht ganz so Schwer beschädigt, aber alleine hatten Sie keine Chance gegen die  GRAF  SPEE .

Die GRAF  SPEE erhielt einen Treffer in der Back, damit war der Durchbruch in die Heimat ohne Reparatur nicht möglich, der andere Treffer vernichtete die Kombüse total, so das die Versorgung der Mannschaft mit warmen Essen nicht mehr möglich war. Der größte Teil der Munition war auch schon verschossen, so das keine langen Gefechte mit dem Gegner mehr aufgenommen werden konnten.

Auf der  GRAF  SPEE  waren bei dem Gefecht 36 Mann gefallen und 60 zum Teil schwer verwundet.

Kapitän Langsdorff entschied, den neutralen Hafen Montevideo in Uruguay anzulaufen, um das Schiff wieder seetüchtig und Kampfbereit zu machen. Die beiden Leichten Kreuzer  AJAX  und  ACHILLES  folgten der  GRAF  SPEE , und warteten Außerhalb der 3 Meilenzone auf das wiederauslaufen der  GRAF  SPEE .

Nach Internationalem Recht musste die GRAF  SPEE den Hafen von Montevideo nach 24 Stunden wieder verlassen. Die deutsche Gesandtschaft erreichte eine verlängerung der Liegezeit auf 72 Stunden, dann mußte die  GRAF  SPEE den Hafen verlassen haben, sonst würde die  GRAF  SPEE mitsamt ihrer Besatzung für die Dauer des Krieges interniert werden. ( Kapitän Langsdorff hatte für die Reparatur seines Schiffes 14 Tage veranschlagt ).

Diese 72 Stunden nutzten die Briten um den Schweren Kreuzer  CUMERLAND  noch Montevideo zu entsenden, um sich dort mit  AJAX  und  ACHILLES  zum Kampf gegen die  GRAF  SPEE  zu vereinigen.

Durch eine List gelang es den Briten das Auslaufen der  GRAF  SPEE  zu verzögern, Sie ließen alle 12 Stunden ein Handelsschiff aus Montevideo auslaufen. Nach internationalem Recht muß ein Kriegsschiff einem verfeindeten Handelsschiff 24 Stunden Vorsprung geben, bevor es den Hafen verlassen kann.

Den Briten gelang es, die Anwesenheit von weiteren Kriegsschiffen, der  RENOWN  und des Flug - zeugträgers  ARK  ROYAL  vorzutäuschen. Aus dieser Annahme heraus beschloß Kapitän Langsdorff sein Schiff in internationalen Gewässern selbst zu versenken. Nachdem die gesamte Besatzung, mit Ausnahme von nur wenigen Männern, auf die  TACOMA  , einem deutschen Handelsschiff übergesetzt hatte, verließ die  GRAF  SPEE am 17. Dezember 1939 um 17,52 Uhr den Hafen von Montevideo zu ihrer letzten Fahrt. Um 19,55 Uhr, genau mit Sonnenuntergang, erschütterten gewaltig Explosionen die  GRAF  SPEE , die später brennend in der Mündung des La Plata sank.

Kapitän Hans Langsdorff erschoß sich am darauffolgenden Morgen in Buenos Aires, er wollte sein Schiff nicht überleben.

Er war ein hervorragender Offizier, der das Leben aller Besatzungsangehörigen der von ihm versenkten Handelsschiffe geschont hatte. Keiner seiner ehemaligen Gefangenen hatte jemals Grund sich über ihn zu beklagen. Freund und Feind zollten ihm allerhöchsten Respekt.

ME  10. September 2004

 

lila7